Die Projektmanagementmethode Scrum bietet jede Menge guter Werkzeuge an - speziell operative Werkzeuge - für das Arbeiten mit und für Teams.
In Richtung agiler Unternehmensorganisationen gedacht, benötigen die Führungskräfte jedoch mehr als das.
Die Herausforderungen für Führungskräfte
Das agile Arbeiten kommt der menschlichen Natur sehr entgegen. Trotzdem arbeiten wir seit jeher anders und sind neuen Aspekten gegenüber oft skeptisch. Um die Entscheidung zu treffen, ob agil richtig oder falsch, gut oder schlecht ist, sollte das Management folgendes verstehen:
- Agile Manager schaffen in erste Linie für Ihre Teams die richtigen Rahmenbedingungen,
- sie kommunizieren eine klare Vision für eine gemeinsame Zielerreichung
- und unterstützen die Teams bei der Selbstorganisation.
Erst das schafft Motivation, Mitarbeiterzufriedenheit und gibt Raum für Innovationen und Ideen.
Agile Strategiewerkzeuge
In Unternehmen, die die Selbstorganisation als richtiges Mittel verstanden haben, ist die Vision und die daraus abgeleitete Strategie eine wichtigste Basis, die es jedem einzelnem im Unternehmen erlaubt, sich als Teil des Ganzen zu sehen. Vorausgesetzt, der Prozess der Missions- und Visionsgestaltung in einem Unternehmen ist abgeschlossen, wird daraus die Strategieentwicklung abgeleitet.
Ich möchte nachfolgend zwei simple Werkzeuge für die Strategieentwicklung in agilen Unternehmen vorstellen:
- Agile Strategy Map
- Strategy Backlog
1) Agile Strategy Map
Die bestehenden traditionellen Planungswerkzeuge (zB Porters "Five Forces", Spulbers Five Strategy Phases; ..) ermöglichen häufig nur eine lineare Planung, und unterstützen leider nicht, verschiedene Ansätze und Ideen schon in einer frühen Phase der Strategiebildung zu visualisieren. Dies ist jedoch gerade zu Beginn der strategischen Planung wichtig, denn man sollte zunächst alle Möglichkeiten betrachten und abwägen, sprich das Big Picture nicht aus den Augen verlieren.
Die Agile Strategy Map ist ein Ursache-Wirkung-Diagramm aller Voraussetzungen, die erforderlich sind, um einer Organisation das Erreichen eines bestimmten Ziels zu ermöglichen.
Die Erstellung der Agile Strategy Map folgt in drei Schritten:
- Festlegung der strategischen Ziele - Beschreibung der gewünschte Ergebnisse in Form der Schlüsselfaktoren einer möglichen Differenzierung für jedes der Themen: Mitarbeiter, Markt, Produkt, Service, Kunden, Lieferanten.
- Identifizierung der möglichen Erfolgsfaktoren (Mögliche Erfolgsfaktoren, MEF), eventuell auch Schwierigkeiten und Hindernisse.
- Identifizierung der notwendigen Voraussetzungen (Notwendige Voraussetzungen, NV)
2) Strategy Backlog
Während die Mission im Rahmen eines Strategieprozesses das: „WOZU gibt es uns?“ klärt, die Vision das "WOHIN geht die Reise?" beschreibt, definiert die Strategie das "WAS ist zu tun?". Im nächsten Schritt müssen nun die Faktoren für die Taktik, die das "WIE beschreiben", festgelegt werden.
Die Führungskräfte müssen zu jeder Zeit sowohl die strategischen als auch die taktischen Aspekte für die Zielerreichung im Auge behalten können. Zu diesem Zweck wird, ganz im Sinne von Scrum ein Backlog - Strategy Backlog - erstellt, welches mit notwendigen Maßnahmen gefüllt und priorisiert wird. Hier werden die gewählten notwendigen Voraussetzungen (NV) in Aufgaben herunter gebrochen, die in der Folge auch tatsächlich umgesetzt werden sollen. Außerdem beinhaltet dieses Backlog auch alle operativen Probleme und Hindernisse, die von den Teams identifiziert werden, und die vom Management beseitigt werden müssen, um effektiv arbeiten zu können. Hier wird deutlich, dass auch dieses Backlog, wie die meisten agilen Werkzeuge, ständigen Anpassungen und Änderungen unterliegt.
Das Management Backlog ist also eine Liste mit "Aktionspunkten" die zum einen auf den "Notwendigen Voraussetzungen (NV)" der Agile Strategy Map und zum anderen auf Anforderungen oder Hürden der Organisation der Gesamtorganisation basiert. Die Aufgaben werden nach folgenden Kriterien sortiert:
- Risko
- Auswirkungen
- Abhängigkeiten
- Wert
- Kosten
- Hindernisse
Die Kombination von Agile Strategy Map und dem Strategy Backlog stellt eine optimale Synergie zwischen Strategie und Taktik her. So gelingt es dem Management das operative Geschäft jederzeit an der Vision auszurichten.
Für weiterführende Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und freue mich über Ihre Kommentare zu diesem Artikel.
Heitger, B. (2013): Issue_10 Agilität. From Fragile to Agile, http://www.heitgerconsulting.com/index.php?idcatside=507 (Abfrage: 08.07.2013).
Koch, H. (1977): Aufbau der Unternehmensplanung, Wiesbaden.
Müller-Stewens, G./Lechner, C. (2003): Strategisches Management. Wie strategische Initiativen zum Wandel führen, Stuttgart.
Porter, M. E./Millar, V. E. (1985): How information gives you competitive advantage. In: Harvard Business Review, Nr. 4, Juli-August 1985, S. 149-160.
Schneck, O. (1994): Management Techniken. Technik zur Planung, Strategiebildung und Organisation, Frankfurt.
Schreyögg, F. (1984): Unternehmensstrategie. Grundfragen einer Theorie strategischer Unternehmensführung, Berlin.
Steiner, G. A. (1971): Top Management Planung, München.
Spulber, D. F. (2003): The intermediation theory of the firm: integrating economic and management approaches to strategy, Managerial and Decision Economics, John Wiley & Sons, Ltd., Vol. 24(4), S. 253-266, New York.
Spulber, D. F. (2004): Introduction, Journal of Economics & Management Strategy, Blackwell Publishing, Vol. 13(1), S. 1-2, New York.
Für weiterführende Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und freue mich über Ihre Kommentare zu diesem Artikel.
Weiterführende Literatur:
Heitger, B. (2013): Issue_10 Agilität. From Fragile to Agile, http://www.heitgerconsulting.com/index.php?idcatside=507 (Abfrage: 08.07.2013).
Koch, H. (1977): Aufbau der Unternehmensplanung, Wiesbaden.
Müller-Stewens, G./Lechner, C. (2003): Strategisches Management. Wie strategische Initiativen zum Wandel führen, Stuttgart.
Porter, M. E./Millar, V. E. (1985): How information gives you competitive advantage. In: Harvard Business Review, Nr. 4, Juli-August 1985, S. 149-160.
Schneck, O. (1994): Management Techniken. Technik zur Planung, Strategiebildung und Organisation, Frankfurt.
Schreyögg, F. (1984): Unternehmensstrategie. Grundfragen einer Theorie strategischer Unternehmensführung, Berlin.
Steiner, G. A. (1971): Top Management Planung, München.
Spulber, D. F. (2003): The intermediation theory of the firm: integrating economic and management approaches to strategy, Managerial and Decision Economics, John Wiley & Sons, Ltd., Vol. 24(4), S. 253-266, New York.
Spulber, D. F. (2004): Introduction, Journal of Economics & Management Strategy, Blackwell Publishing, Vol. 13(1), S. 1-2, New York.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen